Neulich kam eine Klientin in meine Praxis und war sich nicht sicher, ob das, was sie auf dem Herzen hatte, überhaupt Beratung bedarf: Eigentlich sei sie glücklich, nur in punkto Sexualität sei es ein wenig eintönig. Nach jahrelanger Beziehung fehle der „Pepp“. Der Weg in meine Praxis war mutig und bereits ein erster emanzipatorischer Schritt in der persönlichen Weiterentwicklung. Denn bereits kurz nachdem eine Beziehung den Status „fix“ innehat werden Vorlieben und Grenzen der Sexualität definiert und auf einen gemeinsamen Nenner gebracht. Wünsche, einmal geäußert und dann abgelehnt, werden aus Angst vor Zurückweisung weggesperrt und niemals mehr hervorgeholt. Oder sie werden aus Rücksicht auf den Partner gar nicht geäußert, denn er könnte empfindlich reagieren oder sich gar persönlich angegriffen fühlen. Das subjektive Sicherheitsgefühl in der Beziehung ist gefährdet. Erotische Entwicklung und die Angst vor Zurückweisung in seinen intimsten Wünschen stehen sich aber im Weg. Könnte man diese Angst aufgeben, dann wäre der kleinste gemeinsame Nenner freudvoll überwunden. Also reden Sie mit-einander ohne Scheu. Es lohnt sich!